Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Israels Weisheit ist Kriege führen
Israels Weisheit ist Kriege führen

"Die Weisheit Israels ist die Weisheit,
Kriege zu führen - und nichts anderes."


David Ben Gurion, Januar 1948


Es war Ben Gurion, der, in seiner Doppelfunktion
als Premier- und Verteidigungsminister (bis 1963)
Israel nachhaltig geprägt hat.

Zitat Verlag Meidenbauer:
"Ben Gurion setzte sich mit seiner Politik durch,
derzufolge die territoriale Expansion Priorität genoss.
Auf die Gefahr dieses Zuspitzungskurses wies Sharett beharrlich hin.
Ein Friede sei nur erreichbar durch Entspannung,
indem die arabischen Nachbarn als Gesprächspartner begriffen würden.
Stattdessen schlug sein Land den fatalen Weg der Konfrontation ein und
begab sich so in einen permanenten Kriegszustand."


Die israelische Politik war von Anfang an
auf kriegerische Auseinandersetzungen aufgebaut.
Das belegen die Tagebuchaufzeichnungen Moshe Sharetts, die einen
unverfälschten Einblick in den inneren Führungskreis um Ben Gurion gewähren.

Im Folgenden ein Auszug:

"Telegramm von Eban
(Abba Eban ist der israelische Botschafter in den USA) ( ... )
Die USA sind bereit, mit uns eine Vereinbarung zu unterzeichnen,
wobei wir uns verpflichten sollen,
unsere Grenzen nicht mit Gewalt auszudehnen,
und sie sich verpflichten, uns zu Hilfe zu kommen, wenn wir angegriffen werden."

(28.1.1955)

Moshe Dayan, Armeechef und, wie Shimon Peres und Ariel Sharon,
Verfechter der von Ben Gurion verfolgten Gewaltpolitik,
erklärt bei einem Treffen mit israelischen Botschaftern
laut Eintrag in Sharetts Tagebuch
vom 26.5.1955:

"Wir brauchen keinen Sicherheitspakt mit den USA.
Solch ein Pakt wird uns nur ein Hindernis sein.
Für die nächsten 8 - 10 Jahre sehen wir überhaupt keine Gefahr
einer arabischen Übermacht für uns ...
Der Sicherheitspakt wird uns die Hände binden und
uns die (militärische) Aktionsfreiheit nehmen,
die wir in den kommenden Jahren brauchen.

Vergeltungsschläge, die wir - gebunden an einen Sicherheitspakt -
nicht durchführen könnten, sind unser Lebensnerv.
Erstens verpflichten sie die arabischen Regierungen,
strenge Maßnahmen zur Sicherung ihrer Grenzen zu ergreifen.
Zweitens - und das ist die Hauptsache - ermöglichen sie es uns,
in unserer Bevölkerung und der Armee
eine hochgradige Spannung aufrechtzuerhalten.
Ohne diese (militärischen) Aktionen wären wir kein kämpferisches Volk mehr,
und ohne die Disziplin eines kämpferischen Volkes sind wir verloren... "


Sharett kommentiert Dayans Äußerungen:

"Die Schlussfolgerungen aus Dayans Worten sind klar.-
Dieser Staat hat keine internationalen Sorgen,
keine wirtschaftlichen Probleme,
die Frage des Friedens existiert nicht.

Er muss seine Schritte engstirnig planen und mit dem Schwert leben.
Er muss das Schwert als das hauptsächliche,
wenn nicht das einzige Instrument ansehen,
mit dem er seine Moral hochhalten und
seine moralische Spannung bewahren kann.
Diesem Ziel zuliebe darf er - nein muss er -
Gefahren erfinden, und um das zu tun,
muss er die Methode von 'Provokation und Rache' anwenden. ..."



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Quelle:
"Diplomatie statt Gewalt"
Der "andere" Gründervater Israels und die arabische Welt
von Tamar Amar-Dahl, israelische Historikerin,
Sie ist in Israel geboren und aufgewachsen.
Sie studierte Geschichte und Philosophie in Tel Aviv, Hamburg und München.
Sie arbeitet an der LMU in München im Fachbereich Neuere und Neueste Geschichte.

2003 veröffentlichte sie ein Buch über Moshe Sharett,
den ersten Außenminister (1949-1956) und
zweiten Premierminister (1953-1955) des Staates Israel,
unter dem Titel "Diplomatie statt Gewalt"
Der "andere" Gründervater Israels und die arabische Welt
Martin-Meidenbauer-Verlag, München 2003, 24,90 EUR