Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Was ist die Wahrheit im Journalismus
Was ist die Wahrheit für Journalisten
Was ist die Wahrheit für Journalisten


Welche Journalisten und welcher Journalismus bedient die Leser?
Oder sind da auch Auftraggeber?
Sich darüber klar werden, wie er darüber schreibt, was ist, und
was er dabei weglässt, um etwas zu schreiben, was nicht ist?
Sich fragen, ob er zum Handlanger geworden ist?
Ob ihn diese Gefälligkeitsschreiberei als Journalist wirklich befriedigt?
Ob er in seinem Journalismus keine anderen Ziele sehen kann?
Ob nicht eine Verantwortung für die Wahrheit und die Verantwortlichkeit für die Personen, die er mit seinem Schreiben trifft, nicht doch auf Dauer lohnender sind.
Besonders für sein eigenes Leben.
Was verursachen Journalisten im Leben der Leser?
Jeder Zustand des Lebens wird durch ein beständiges Wirken erhalten.
Solange die Kolben auf und ab stampfen, sich die Antriebswellen drehen, laufen die Räder, leistet die Maschine ihre Arbeit, für die sie gebaut ist.


Zitat:

"Die Presse verschweigt nicht nur, sie lügt sogar.
So lautete der Vorwurf nach den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln.

( … )

So einfach ist es jedoch nicht.
Journalisten arbeiten in der und für die Öffentlichkeit.
Das bedeutet: Sie haben Macht und Verantwortung.
Verantwortung für die Leser,
aber auch Verantwortung für diejenigen, über die sie schreiben:
Einzelpersonen, Parteien oder ethnische Gruppen.

( … )

Der "Spiegel" - Gründer Rudolf Augstein, machte für seine journalistische Arbeit den Satz "Sagen, was ist" zum Leitbild. Das klingt richtig und einfach.
Manches wird jedoch nicht gesagt, obwohl es ist.
Anderes wird gesagt, obwohl es nicht ist.
Auch Journalisten können zu Getriebenen werden als Handlanger dessen, "was ist",
aber was vielleicht gar nicht gut ist.
Zum Beispiel "eingebettet" in Gräuelpropaganda.

Es gebe keine neutrale Berichterstattung, betonte Anja Reschke von der ARD
nach ihrer Wahl zur "Journalistin des Jahres".
"Es ist ja immer ein Mensch, mit seiner Prägung, seiner Sichtweise, seiner Ausbildung." Dabei werden auch Vereinfachungen und Hilfsmittel hinzugezogen,
die helfen, sich im rasanten Alltagsgeschäft zu behaupten.
Wenn das Ergebnis jedoch Lügen, Halbwahrheiten und Gerüchte sind,
wird das Vertrauen verspielt:

Vierzig Prozent der Deutschen glauben der Presse nicht mehr, heißt es.
"Lügenpresse" schallt es ihr entgegen.

Die Medien haben manches Vertrauen verspielt -
weil die Geschwindigkeit der Veröffentlichung wichtiger war als die Wahrheit, die Seriosität.
Vertrauen gewinnt man aber nicht wieder,
indem man Vorurteile, des Volkes angebliche Meinung, bedient.
Und auch nicht,
wenn man in unruhigen Zeiten journalistische Richtlinien aufweicht.

Vertrauen wächst aus Verantwortung für die Wahrheit.
Das gilt im Journalismus übrigens genauso wie in der Religion."



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Quelle: Christ in der Gegenwart, 20. März 2016, Nr. 12, Seite 125
DER KOMMENTAR - Echte Wahrheit