Der unerträgliche Standpunkt

Heinz Kobald

  
 
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Satan ist nicht der Versucher
Gottes Dunkle Seite
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Gott gibt Satan den Auftrag zur Verführung


Was die Bitte im Vaterunser "Führe uns nicht in Versuchung" angestoßen hat

Welche Erklärungen zum Vaterunser bieten Theologen den Gläubigen an?
Sind sie für die Gläubigen hilfreich?
Werden sie von den Gläubigen verstanden?

»Dies zeigt sich zum Beispiel in der Versuchungsgeschichte:
Nach Mt 4,1 führt der Geist, der nach der Taufe auf Jesus herabkommt,
Jesus in die Wüste, damit er vom Satan versucht würde.
Die Versuchung selbst wird mit Satan verbunden;
dass dies aber geschieht, geht letztlich auf Gott zurück
Häfner

Theologen und Bischöfe wollen die theologische Weisheit erzwingen,
Gott könnte hinter der Versuchung seines Sohnes doch der Verursacher sein,
den Jakobus verneint.
Ich denke, Gott wußte, Satan würde versuchen, seinen Sohn für die ihm bestimmte Aufgabe zu entwürdigen, uns die Erlösung zu bringen. Satan mußte versuchen, diese Erlösung zu verhindern.

»Auch grundsätzlich gilt:
Die Rückführung der Versuchung auf Satan
kann deren Verbindung mit Gott
nur um den Preis einer dualistischen Weltdeutung vermeiden,
nach der das Böse
eine Gott entgegengesetzte und ihm ebenbürtige Macht darstellt
Häfner

Ich kann eine duale Weltdeutung nicht verneinen, sie ist Wirklichkeit.
Gott ist jedoch nicht das Gute und das Böse zugleich.
Da muß ich nichts voraussetzen um danach eine Behauptung begründen zu wollen.
Der Abfall des Engels geschah nicht mit Gottes Willen. Der Engel hat selbständig gehandelt.
Allerdings hat er die Freiheit für seine Entscheidung gegen Gott von Gott erhalten.
Oder hat Eva im Paradies mit der Anstiftung von Gott sich gegen sein Verbot entschieden?
Hat Gott-Vater die Schlange in den Baum gesetzt, damit sie zu Eva spricht?
Wäre Lilith auch verführbar gewesen, die Adam nicht über sich ertragen wollte?

»Setzt man dies aus gutem Grund für die jüdisch-christliche Tradition nicht voraus,
dann ist das Wirken Satans nicht ohne göttliche Bevollmächtigung zu denken.«
Häfner

Dabei wird gewollt übersehen, Satan hat sich von Gott losgesagt und hat die Möglichkeit aufgrund der ihm vom Schöpfer gegebenen - gottgewollten Freiheit - wie der Mensch, sich gegen Gott zu entscheiden. Diese Entscheidung des Engels und des Menschen gegen Gott können aber nicht von Gott gewollt sein !
Zwischen Gott und dem Satan ist eine Trennlinie zu ziehen.
Satan als das von Gott gewollte Böse darzustellen ist menschlicher Unverstand in maßloser Selbstermächtigung.
Jesus weist seine Jünger deutlich darauf hin, sie vermögen noch nicht alles zu verstehen.
Johannes 16. 12 - 13. Das denke ich, gilt für uns Menschen auch heute noch.

»Es ist auch der Wille Gottes, dass Satan Menschen in die Irre führen kann.
Dann zielt die Bitte dem Alternativvorschlag ("Lass uns nicht in Versuchung geraten") zufolge darauf,
Gott möge die von ihm selbst verliehene Wirkmächtigkeit des Bösen
nicht am Beter zum Austrag kommen lassen.
Gott bleibt in die Versuchung involviert
Häfner

»Die alternative Formulierung der Vaterunser-Bitte
bezieht sich nun nicht notwendig auf Satan als Urheber der Versuchung
Häfner

Hinter Satan als Versucher sollen die Gläubigen einen sehen, der Satan zu seinem Handeln sogar einen Auftrag erteilt? Das ist der, von dem sie die Erlösung erhoffen, der sie ihnen auch versprochen hat?

Der Autor dieser Erklärungen ist Gerd Häfner,
Professor für Biblische Einleitungswissenschaft an der Katholischen-Theologischen Fakultät
der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Diese »Text-Teile« sind aus dem Blog "LECTIObrevior" des Autors entnommen

»Verstehen Gläubige heute noch, was sie da im Vaterunser eigentlich beten?« KNA

Wie soll diese Frage von KNA den Gläubigen Mut machen?
Außerdem zeigt diese Frage von KNA keine respektvolle Meinung von den Gläubigen.
Welches Vertrauen in Katholische Medien ist noch gerechtfertigt?

Die Große Frage, vor die Herr Häfner die Gläubigen stellt:
Wie kann der Gläubige Gott widerstehen, wenn Satan mit Gottes Willen den Menschen in die Irre führen könnte?
Oder wie sollen die Gläubigen die von Gott gewollte Wirksamkeit des Bösen verstehen und überstehen?

In der Münchner Kirchenzeitung, Nr. 51, vom 17. Dezember 2017, auf Seite 21, Katholisches Leben widerspricht der Theologe Söding dem Theologen Häfner:

»MK: Warum sollte Gott uns in Versuchung führen?

Söding: Wer sagt, dass er das macht?
Das Neue Testament sagt es nicht.
Das Vaterunser schon gar nicht.«

"Warum sollte Gott uns in Versuchung führen?".
Das sagt das NT nicht und auch das Vaterunser nicht.
Der eine Theologe sagt, es ist Gottes Wille, wenn Luzifer die Menschen in die Irre führt.
Der andere Theologe fragt, warum sollte Gott überhaupt in Versuchung führen?
Danke, ihr klugen Herren, für diese hilfreiche Verwirrung!

Ob mir das Beten mit Augustinus dabei hilft, dieses Rätsel im Widersprechen der Theologen aufzulösen?

XI. Buch XXII. Kapitel 28:
»Mein Geist brennt darauf, dieses verwirrende Rätsel zu lösen, Herr, mein Gott, ( ... ),
verschließ meinem Wissensdrang diese Dinge nicht, die zugleich so alltäglich und so verborgen sind.
( ... ) und lass sie mir durchsichtig werden im Licht deiner Barmherzigkeit.
Wen könnte ich darüber befragen? Wo nutzt es mehr, mein Unwissen zu bekennen, als bei dir?
( ... ) ich mich mit heftigem Eifer auf deine Schrift werfe. Gib mir, was ich liebe.
Denn dass ich es liebe, hast du mir gegeben. Gib es mir, Vater.
Du verstehst dich in Wahrheit darauf, deinen Kindern zu schenken, was gut ist.«


Gewiß hat Augustinus Gott um etwas Anderes gebeten, als den Widerspruch zweier erklärungswütender Theologen aufzudecken.

VII. Buch VI. Kapitel 8:
»Möge auch dafür all deine Barmherzigkeit, mein Gott,
aus dem Innersten meiner Seele dir ihr Bekenntnis ablegen.«


Auf der Suche nach Gottes Dunkler Seite
und der von Gott gewollten Wirksamkeit des Bösen


Wegen der irreführenden Verführungs-Bitte im Vaterunser sprechen Bischöfe von einer Dunklen Seite Gottes, die sie den betenden Gläubigen erklären wollen.
Sogar besser wollen sie diese Dunkle Seite an Gott erklären, damit sich das Bild Gottes für die Gläubigen nicht verdunkelt.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer warnte dagegen vor einer "Verfälschung der Worte Jesu".
»Die Vaterunser-Bitte sei genau so bei den Evangelisten Matthäus und Lukas überliefert.
Es gehe nicht an, Jesus diesbezüglich zu korrigieren, sagte Voderholzer.
Man müsste diese Worte aber so erklären, "dass das Gottesbild nicht verdunkelt wird".«


Die Bitte "Führe uns nicht in Versuchung" wollen die Theologen den Gläubigen damit erklären, daß Gott angeblich doch verführt. Aber das nennen sie dann eine Prüfung durch Gott. Doch zwischen Verführung und Versuchung auf der einen Seite und Prüfung auf der anderen, ist ein großer Unterschied. Wie der Lehrer, der seinen Schülern eine schwer zu lösende Aufgabe stellt, um zu prüfen, ob sie seinem Vortrag gefolgt sind? Ob sie etwas von dem verstanden haben, was er ihnen vorgetragen hat? Will der Lehrer seine Schüler mit der Prüfung zu Fall bringen, will er sie scheitern sehen? Oder will er ihnen auch zeigen, was sie noch lernen müssen?

Da ist in einem Gebet eine Bitte an einen Verführer gerichtet, der den Betenden nicht in eine Versuchung führen soll. Der bittende Beter will von einem Verführer nicht in eine Versuchung gebracht werden. Also kann demnach der um Schutz Gebetene in die Versuchung führen?
Von Gott in Versuchung geführt zu werden, ist für Gläubige nicht leicht zu verstehen.

Dazu wird auch noch eine von Gott gewollte Wirksamkeit des Bösen theologisch begründet.

Und dann fragt der Theologe Häfner sehr provozierend:
»Und müssen Gläubige die sechste Bitte überhaupt sofort verstehen?«

Der Betende bittet einen angeblichen Verführer um die Abwendung einer Versuchung.
Wobei den Theologen die Erklärung der Versuchung als Prüfung leichter fällt als die Absicht und der Ursprung des Verführers.
Von wem kommt die Versuchung? Was soll die Versuchung beim Gläubigen bewirken?

Die zu hörenden Erklärer haben die Verführung in der Bedeutung der Deutschen Worte aus der Bitte erkannt. Jetzt sprechen sie sogar von der Verführung durch Gott, weil sie das mit einer Dunklen Seite in Gott erklären wollen und das Böse seine Wirksamkeit nach Gottes Willen hat und sogar in seinem Auftrag die Gläubigen in Versuchung führen soll.

Hätte Jesus auch diese Dunkle Seite in sich, wenn sie in seinem Vater sein soll?
Wie sollte das geschehen sein?
Maria war von der Erb-Sünde frei. Sie war die Unbefleckte Empfängnis.
Sonst hätte sie bei der Geburt von Jesus die Erb-Sünde aller Menschen an ihn weiter gegeben.
Was aber hätte Jesus von seinem Vater geerbt, wenn in seinem Vater eine Dunkle Seite sein soll?

Ein anderer Theologe erklärt den Gläubigen, die Wirksamkeit des Bösen sei von Gott gewollt?
Gott will, Gläubige sollen vom Bösen in Versuchung geführt werden?
Mit dieser Verwirrung wollen Seelenhirten die Seelen ihrer Gläubigen auf dem Weg zu Gott führen?

Theologen über das Böse - wo es ist und wie es wirkt

Was will der Bischof mit der Dunklen Seite in Gott den Gläubigen erklären?
Versteckt sich in dieser Dunklen Seite der Verführer? Hält er in seiner Dunklen Seite die Versuchungen bereit? Mit dieser Erklärung des Bischofs soll aber keine Finsternis über das Gottesbild geworfen werden.

Wie soll ich Gottes Wirken nach Lukas 17. 1 - 2 verstehen?

»1. Er sagte zu seinen Jüngern:
Es ist unvermeidlich, daß Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie verschuldet.
2. Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen,
als daß er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt.«


Aus den Worten von Lukas ist für diese Verführungen nicht Gott als Verursacher heraus zu hören.
Muß Jesus die Gläubigen trotzdem vor seinem eigenen Vater warnen?

Das Böse erhielte seine Macht von Gott?
Es wirke sogar in seinem Auftrag?
Die Wirksamkeit des Bösen entspränge dem Willen Gottes?

Ist Gott ein Zwitter-Wesen aus Gut und Böse?
Gott würde demnach mit sich selbst in seinem Inneren einen Kampf Gut gegen Böse streiten.

Wie soll der Gläubige in seinem Gebet diesem Gott vertrauen?
Würde er nicht von tiefen Zweifeln aus seinem Gebet heraus gerissen werden?

Bei Lukas 11. 15 - 20 findet sich eine aufschlußreiche Abgrenzung von Satans Reich und seinen Dämonen. Jesus hatte einen Dämonen ausgetrieben, trotzdem mißtrauten ihm die staunenden Leute.

»15. Einige von ihnen aber sagten:
Mit Hilfe von Belzebub, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.
17. Doch er wußte, was sie dachten, und sagte zu ihnen:
Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein.
18. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben?
20. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe,
dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen.«


Werden da nicht zwei getrennte Herrschafts-Räume sichtbar?

Luzifer als Handlungsgehilfe von Gott? Hat Gott Satan zu Judas geschickt?

Johannes 13. 27
»27. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn.
Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald!«


Offenbar wußte Jesus in dem Augenblick, was geschehen wird. Jesus wußte von seinem Weg zu seinem Auftrag. Hat Gott-Vater den Satan zu Judas geschickt?
Das Heilsgeschehen erforderte Erfüllungsgehilfen.
So wie das fortwährende Heilsgeschehen noch heute nach ihnen verlangt.
Diese Aufgabe des Auserwählten Volkes hat weder das Volk selbst, noch die Christenheit bis heute verstanden. Ohne Christus am Kreuz gäbe es keine Kirche. Jahrhunderte lang machte die Christenheit den Juden zum Vorwurf, seinen Herrn an das Kreuz geschlagen zu haben. Dazu war das Volk der Juden auserwählt, Jesus aus seiner Mitte heranwachsen zu lassen und ihn auf seinem Weg an das Kreuz zu begleiten und so die Erlösung für unsere Sünden zu erwirken.

Wenn sich die Bischöfe in Deutschland von außer-theologischen Betrachtungen beraten und vertreten lassen, müssen sie sich nicht mehr um eine glaubwürdige Verkündung der Worte Jesu bemühen.
Stehgreif-Betrachtungen von Theologen enttäuschen die Gläubigen und verwirren sie.
Will der Betende die Bedeutung der Worte in der Deutschen Sprache verstehen, so führen sie ihn plötzlich zu einem ihn erschreckenden Bild über das Wesen Gottes, in dem jetzt eine Dunkle Seite und der Anstifter zur Versuchung gesehen werden soll.
Darüber hinaus soll das Böse nach dem Willen Gottes mit seiner Bevollmächtigung gegen den Gläubigen wirken?

Da fahren mir allerdings Schauer des Erschreckens tief in die Glieder.
Vor diesem Gott möchte ich nur die Flucht ergreifen. Aber wohin aus dieser Welt?

Die Dunkle Seite und die Wirksamkeit des Bösen im Religions-Unterricht

Weder von der Dunklen Seite an Gott noch vom Wirken des Bösen nach dem Willen Gottes habe ich im Religionsunterricht in der Schule etwas gehört.

Dagegen habe ich in einer Predigt zur Fastenzeit gehört, Kirche geschieht nicht mehr von Oben nach Unten. Sondern jetzt gilt, jeder Gläubige ist selbst für seinen Glauben verantwortlich.
Bin ich für meinen Glauben selbst verantwortlich, dann lasse ich mein Verstehen des Vaterunsers von sich widersprechenden Theologen nicht beeinträchtigen. Schon gar nicht lasse ich mir eine Dunkle Seite an Gott einreden. Auch keine Wirksamkeit des Bösen mit Gottes Bevollmächtigung.
Für eine irreführende Bitte im Vaterunser wollen sie den Gläubigen eine Dunkle Seite an Gott in Zukunft besser erklären.
Warum wollen die Seelen-Hirten ihren Schafen jetzt eine Dunkle Seite an Gott überhaupt erklären, von der die Betenden davor nichts gehört hatten?

Wie soll es zu dieser Dunklen Seite in oder an Gott gekommen sein?
Was will Gott mit seiner Dunklen Seite bewirken?
Wo sind die Stellen in den Schriften, die von der Dunklen Seite Gottes sprechen?
Wo sind die Stellen in den Schriften, die mir die von Gott gewollte Wirksamkeit des Bösen zeigen?

Quellen in der Heiligen Schrift über das Böse

Wenn es eine lohnende Aufgabe sein soll, über das Vaterunser nachzudenken, wieviel mehr Klarheit muß die Suche nach dem Bösen herausfinden.

Jakobus 4. 7
»7. Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er von euch fliehen.«

Wenn die Unterordnung unter Gott beim Widerstand gegen den Teufel hilfreich ist, dann kann in Gott keine Dunkle Seite an dieser Hilfe beteiligt sein.
Aus welchem Grund verfällt Herr Häfner auf den Gedanken, die Wirksamkeit des Teufels ist von Gott bevollmächtigt? Wie sollte der Gläubige dieser von Gott bevollmächtigten Wirksamkeit des Teufels widerstehen? Gegen den Teufel hilft dann auch nicht die Bitte im Vaterunser.

Johannes 14. 30
»30. Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt.
Über mich hat er keine Macht.«


Die Schrift spricht von einem Herrscher der Welt, einer anderen Gewalt, die aber keine Macht über den Sohn Gottes hat.
Johannes spricht nicht von einer Dunklen Seite in Gott, sondern von einem Herrscher, der sich offenbar gegen Gott stellt. Von diesem Herrscher wird der Mensch in Versuchung geführt. Sollte dieser Herrscher der Welt für seine Herrschaft von Gott bevollmächtigt sein?

Lukas 4. 13
»13. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel für eine gewisse Zeit von ihm ab.«

Eine wohl eindeutige Aussage darüber, von welcher Seite aus Jesus den Versuchungen ausgesetzt war.

Markus 14. 38
»38. Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.
Der Geist ist willig, aber der Geist ist schwach.«


Die Versuchung trifft auf die Schwachheit des Menschen.
Gott ist daran nicht als Verursacher beteiligt.

Johannes 16. 11
»11. Gericht: daß der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.«

Einer mit einer Dunklen Seite wird nicht über den Herrscher dieser Welt richten.
Schon gar nicht als Richter, der diesen Herrscher für sein Handeln bevollmächtigt hat.
Das ist nicht nur unvorstellbar, sondern so wird es auch nicht geschehen.

1. Johannes 2. 21
»Ich schreibe euch nicht, daß ihr die Wahrheit nicht wißt, sondern ich schreibe euch,
daß ihr sie wißt und daß keine Lüge von der Wahrheit stammt.«


Wie sollte an Gott eine Dunkle Seite sein? Ist er nicht die Wahrheit?
Und sollte an Gott eine Dunkle Seite sein, käme aus ihr dann die Lüge?
Bischof Voderholzer wird mir Vieles so erklären müssen, daß ich es auch wirklich verstehe.
Die größere Anstrengung wird der Theologe Häfner aufwenden müssen, mich von der gottgewollten Wirksamkeit des Bösen zu überzeugen.

1. Johannes 3. 8
»8. Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an.
Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören.«


Müßte der Sohn Gottes dann nicht auch die Dunkle Seite seines Vaters zerstören?
Wohin führt das Nachdenken über die Dunkle Seite Gottes?
Wie wollen die Theologen den Gläubigen diese angeblich vorhandene Dunkle Seite an Gott erklären, ohne einen Schatten auf dieses Gottesbild zu werfen?
Wie wollte der Sohn die Werke des Teufels zerstören, wenn der Teufel für diese Werke vom Vater bevollmächtigt sein sollte?

1. Johannes 5. 18
»18. Wir wissen: Wer von Gott stammt, sündigt nicht,
sondern der von Gott Gezeugte bewahrt ihn, und der Böse tastet ihn nicht an.«


Also ist das Böse außerhalb von Gott. Der Sohn Gottes beschützt davor.
Wie könnte er das, wenn eine Dunkle Seite in seinem Vater und eine vom Vater gewollte Wirksamkeit des Bösen dagegen stünden? Denn der Vater und der Sohn sind eins.

1. Johannes 5. 19
»19. Wir wissen: Wir sind aus Gott, aber die ganze Welt steht unter der Macht des Bösen.«

Wie soll der Gläubige in Gott eine Dunkle Seite erkennen, wenn das Böse so eindeutig außerhalb von Gott in dieser Welt ist?

1. Petrus 5. 8
»8. Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel,
geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann.«


Bei allem Respekt für Theologen und Bischöfe, aber eine Dunkle Seite kann ich weder a n Gott noch i n Gott erkennen. Zuviele Hinweise in der Heiligen Schrift sprechen dagegen. Die Versuchung, die Verführung in die Versuchung, kommt vom Bösen, nicht von Gott. Das werden sie mir auch in Zukunft nicht besser zu erklären vermögen.
Dort draußen schleicht Einer umher, der die Gläubigen mit Versuchungen verführen will.
Diese Versuchungen kommen nicht aus der Dunklen Seite von Gott.
Schon gar nicht gibt Gott dem Luzifer die Vollmacht und den Auftrag,
die Gläubigen in Versuchung zu führen.

Lukas 10. 18 - 19
»18 Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
19. Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten
und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können.«


Da ist Satan, der Böse, in einem Blitz vom Himmel gefallen.
Im Himmel ist das Böse nicht, es ist dort nicht mehr. Es ist auf die Erde gefallen.
Doch sind die Menschen auf der Erde nicht allein und schutzlos.
Denen von ihm Beschützten hat er "die Vollmacht gegeben, Schlangen und Skorpione zu zertreten" und "die ganze Macht des Feindes zu überwinden".
Sie haben eine Hilfe in einem Wirken, das die "ganze Macht des Feindes" überwinden kann.
Wie könnte das geschehen, wenn der Gläubige in der Dunklen Seite von Gott auch einem Feind mit einer von Gott gewollten Wirksamkeit gegenüber stünde?

Epheser 6. 10 - 12
»10. Und schließlich: Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn!
11. Zieht die Rüstung Gottes an,
damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt.
12. Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen,
sondern gegen die Fürsten und Gewalten,
gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt,
gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.«


Wenn die Bösen Geister im Himmlischen Bereich sind, wie nahe sind sie Gott?
Da ist also ein Geist, der Gott entgegen wirkt. Gegen den Gott uns aber seinen Schutz anbietet.
Nach Voderholzer soll aber in Gott eine Dunkle Seite sein, die den Gläubigen in Versuchung führen könnte?
Wie kann mir Gott gleichzeitig seinen Schutz gegen seine Dunkle Seite anbieten?
Oder gegen die von Gott bevollmächtige Wirksamkeit des Bösen, die mich zur Sünde verführen soll?
Gott gibt mir "seine Rüstung" gegen die "listigen Anschläge des Teufels".
Doch hinter diesen Anschlägen auf mein Seelenheil soll ich Gott als Auftraggeber für das Handeln des Teufels sehen müssen?
Diese Theologie stürzt mein Beten in höllische Tiefen.

Epheser 6. 16 - 17
»16. Vor allem greift zum Schild des Glaubens!
Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen.
17. Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes.«


Da ist also ein Böses, das den Gläubigen mit feurigen Geschossen auslöschen will.
Was ist unter den Feurigen Geschossen zu verstehen?
Vielleicht die Verführungen und Versuchungen des Bösen?
Was wollen diese Verführungen und Versuchungen bewirken und erreichen?
Von wo erhofft sich der Gläubige dagegen einen Schutz?
Wie will der Gläubige aber von dort auf einen Schutz vertrauen,
wo er eine Dunkle Seite erkennen soll, die noch dazu für ihre Wirksamkeit von Gott bevollmächtigt sein soll?

Offenbarung 12. 7 - 9
»7. Da entbrannte im Himmel ein Kampf;
Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen.
Der Drache und seine Engel kämpften,
8. aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel.
9. Er wurde gestürzt, der große Drachen, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt
und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt,
und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.«


Woran wird in der Offenbarung eine von Gott gewollte Wirksamkeit des Bösen aufgezeigt?

Offenbarung 12. 13
»13. Als der Drache erkannte, daß er auf die Erde gestürzt war,
verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte.«


Da berichtet die Schrift von einem Drachen, der auf die Erde gestürzt ist.
Dieser Drache verfolgt einen Sohn.
Soll ich in der Dunklen Seite Gottes auch diesen Drachen erkennen?
Hat Gott-Vater den Luzifer zu seinem Sohn in die Wüste geschickt, um ihn dort in Versuchung zu führen? Dann verfolgte Gott seinen eigenen Sohn mit diesem Drachen?
Sieht das nicht zu sehr nach der Götterwelt der Griechen aus?
Dort hat ein Götter-Vater seine eigenen Kinder gefressen, weil er weitere Götter neben sich vernichten wollte.

Offenbarung 20. 2 - 3
»2. Er überwältigte den Drachen, die alte Schlange - das ist der Teufel oder der Satan - ,
und er fesselte ihn für tausend Jahre.
3. Er warf ihn in den Abgrund, verschloß diesen und drückte ein Siegel darauf,
damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte,
bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muß er für kurze Zeit freigelassen werden.«


Damit ist der Verführer und Versucher ohne Zweifel definiert.
Wozu noch theologische Streitgespräche über Verführung und Versuchung und ihren Ursprung?

Ich muß es mir eingestehen, Bischof Voderholzer und den Theologen Söding und Häfner ist es nicht gelungen, mich von der Dunklen Seite Gottes und der von Gott gewollten Wirksamkeit des Bösen zu überzeugen, von der aber der Theologe Häfner zu wissen glaubt.

Ich stehe in entschiedener Opposition zu dem Bösen, das außerhalb von Gott gegen ihn wirkt und mich durch Verführung und Versuchung von Gottes Heil vertreiben will.

In diese Auseinandersetzung sind wir Menschen mit unserem freien Willen hinein gestellt.
Im Paradies hat unsere Verführbarkeit die erste Prüfung nicht bestanden.
In dieses Versagen hat uns nicht Gott hinein geführt.
Da war der Kampf im Himmel zwischen Gott und Luzifer bereits entschieden.
Bei Gott ist keine Dunkle Seite zurück geblieben.

Das Verstehen des Menschen ist ohnehin nicht vollkommen.
Die Existenz des Bösen zu verstehen, ist eine Herausforderung für den Verstand des Menschen. Dieses Mysterium wird der Mensch wohl nie in seiner Gesamtheit, seinem Ursprung und seinem Wirken ergründen.

Die hilflose Frage des Menschen "Wo war Gott?", wenn unter den Menschen wieder ein schreckliches Tun geschieht, ist kein endgültiger Beweis für eine "Ohnmacht" Gottes.

Dieses Denken bewegt sich nur in den eingeschränkten Grenzen des menschlichen Verstandes.

Johannes 16. 12 - 13
»12. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.
13. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen.
Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört,
und euch verkünden, was kommen wird.«


In dieser Zeit des Noch-nicht-Verstehens leben wir Gläubige.
Davon sind die Theologen und Bischöfe nicht ausgenommen.

Augustinus VII. Buch VI. Kapitel 8:
»Schon hatte ich ( ... ) die trügerischen Weissagungen und gottlosen Hirngespinste ( ... ) zurückgewiesen.
Möge auch dafür all deine Barmherzigkeit, mein Gott,
aus dem Innersten meiner Seele dir ihr Bekenntnis ablegen.
( ... ) du allein - ( ... ) wer sonst ruft uns vom Tod jedes Irrtums zurück außer das Leben,
das keinen Tod kennt, und die Weisheit, welche die Geister erleuchtet, die ihrer bedürfen,
ohne selbst eines anderen Lichts zu bedürfen,
und die Welt regiert bis hinunter zum Fallen der Blätter der Bäume?«



In der Fastenzeit 2018 © Heinz Kobald